Ländercheck kompakt
Fachkräftenachwuchs

Veröffentlicht im März 2015

Wo MINT gelingt – und wo es noch hinkt

Der Ländercheck untersucht wie viele zukünftige akademische MINT-Fachkräfte die Hochschulen in den einzelnen Bundesländern ausbilden, wie viel Personal sie dafür zur Verfügung stellen und wie gut sie die Diversität der Studierenden voranbringen.

Fachkräftemangel, Innovationsmotor, fehlende Diversität bei Studierenden und Personal: Die MINT-Fächer sind oft Gegenstand öffentlicher und politischer Diskussionen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften und damit für Disziplinen mit hoher wirtschaftlicher Verwertbarkeit. So beschäftigen innovative Unternehmen einen überdurchschnittlich hohen Anteil von MINT-Akademikern. Die umsatzstärksten und exportorientierten Industriezweige in Deutschland – Maschinenbau, Elektrotechnik und Fahrzeugbau – benötigen insbesondere MINT-Fachkräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und die Digitalisierung der Wirtschaft, auch in Verbindung mit der industriellen Produktion, macht MINTKompetenzen in der Zukunft besonders wertvoll.

Die zentralen Ergebnisse: An den Hochschulen haben die MINT-Fächer in den vergangenen fünf Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen. Die Zahl der Absolventen in den Ingenieurwissenschaften erhöhte sich beispielsweise um fast die Hälfte. Ein allgemeiner Fachkräftemangel in den MINTBerufen, wie er noch vor ein paar Jahren befürchtet wurde, droht damit eher nicht mehr. Auch die Zahl der Wissenschaftler in Lehre und Forschung an Hochschulen hat zugenommen. In den MIN-Fächern war 2013 rund ein Viertel, in den technischen Fächern sogar ein Drittel mehr wissenschaftliches Personal beschäftigt als 2008.

Bei der Diversität der Studierenden gibt es dagegen noch Handlungsbedarf. So ist der Frauenanteil gerade in den Ingenieurwissenschaften immer noch sehr gering, in den MIN-Fächern ist er sogar rückläufig. Und internationale Studierende entscheiden sich zu selten für ein MINT-Fach. Auch ihr Anteil ist zwischen 2008 und 2013 gesunken.