Ländercheck

Mit dem Ländercheck überprüft der Stifterverband den Stand und die Wirkung des föderalen Wettbewerbs auf unterschiedlichen Feldern der akademischen Bildungs- und Innovationspolitik und zeichnet Landkarten Deutschlands, die Orientierung bieten für politische Standortdebatten.

Innovationsmotor Hochschule

 
Sachsen ist mit Abstand Spitzenreiter
in dem im Dezember 2019 veröffentlichten Ländercheck Innovationsmotor Hochschule. Insgesamt schneiden vor allem ostdeutsche Bundesländer bei Innovationsförderwettbewerben und Patentanmeldungen überdurchschnittlich gut ab. Allerdings fehlen häufig noch Drittmittel aus der Wirtschaft. Das sind Ergebnisse des aktuellen Länderchecks vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung.

Im Bundesländervergleich sind Hochschulen in Sachsen am innovationsfreudigsten. Die Hochschulen hier werben in den unterschiedlichen Förderprogrammen hohe Summen ein. Auch bei den von Hochschulen angemeldeten Patenten liegt das Land klar vorn. Niedersachsen und Thüringen folgen. Sachsen-Anhalt hat die Spitzengruppe knapp verfehlt. 

Der Staat unterstützt die Innovationsorientierung der Hochschulen in ganz Deutschland mit einer Reihe von Maßnahmen und Förderprogrammen. Zwischen 2013 und 2018 flossen insgesamt 2,3 Milliarden Euro an die Hochschulen. Der Ländercheck Innovationsmotor Hochschule stellt dar, welche Bundesländer in der Innovationsorientierung der Hochschulen am stärksten aufgestellt sind. Für die Bewertung wurden zwölf Indikatoren definiert in den Bausteinen Erfolge bei entsprechenden Förderprogrammen und eigene Innovationsbeiträge wie Patente und Ko-Publikationen.

Hochschulen in Bayern sind führend bei Forschungskooperationen mit der Wirtschaft gemessen am Anteil von Ko-Publikationen. Ansonsten liegt der Freistaat ebenso wie Baden-Württemberg trotz starken wirtschaftlichen Umfelds eher im Mittelfeld der Bewertungen. Große Erfolge bei den innovationsorientierten Förderwettbewerben zeigen sich hier nicht. In der Schlussgruppe der Gesamtbewertung liegen Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg.

Während Bayern und vor allem Baden-Württemberg im jüngsten Entscheid zur Exzellenzstrategie noch sehr erfolgreich waren, sind die vermeintlichen Verlierer, Niedersachen und Ostdeutschland, bei Innovationsorientierung stark. Für den dort notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel ist das ein gutes Signal. So positionieren sich die Hochschulen der ostdeutschen Bundesländer im Bereich Innovationsorientierung und erhalten im Durchschnitt mehr Mittel aus entsprechenden Förderprogrammen wie beispielsweise aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM).

Durch Bildung und Forschung tragen Hochschulen in ihren Regionen direkt zum gesellschaftlichen Fortschritt bei und sind ein wichtiger Baustein des Innovationssystems. In einigen Bundesländern stammt sogar jeder dritte Euro für Forschung und Innovation aus den Hochschulen.

 

Kontakt

Dr. Pascal Hetze

leitet im Stifterverband das Handlungsfeld "Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".

T 030 322982-506

E-Mail senden