Indikatoren und Methodik

Daten und Berechnungen des Länderchecks Innovationsmotor Hochschule

Die Gesamtwertung des Länderchecks setzt sich aus zwölf Indikatoren zusammen. Um Größeneffekte der einzelnen Bundesländer zu berücksichtigen, wurden die Kennzahlen mit der Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter im jeweiligen Bundesland gewichtet. Die Bundesländer werden dann anhand ihrer relativen Position bewertet und in fünf Gruppen, von weit überdurchschnittlich bis weit unterdurchschnittlich, eingeteilt. Die Grenzen für die Einteilung bilden eine halbe und eine volle Standardabweichung über- und unterhalb des Durchschnittswertes. Jeder dieser Gruppen wird ein Punktwert zugeordnet. Jedes Bundesland erhält so für jeden Indikator entsprechend der Bewertungsgruppe einen Punktwert. Die einzelnen Indikatoren werden dann mit den entsprechenden Punktwerten in zwei Themenfeldern (Fördermittel und Innovationsbeiträge) zusammengefasst. Die Gesamtwertung errechnet sich schließlich als Durchschnitt über die in den zwei Themenfeldern erreichten Punkte.

Für die Vergleichbarkeit der Daten wurde soweit möglich der Zeitraum der Jahre 2013 bis 2018 betrachtet. Alternativ wurden die letzten verfügbaren Werte gewählt. Die Daten stammen überwiegend aus öffentlichen Datenbanken wie dem Förderkatalog der Bundesregierung oder der amtlichen Statistik. Teilweise wurden die Daten von den entsprechenden Institutionen exklusiv für den Ländercheck zusammengestellt.

 

Datengrundlagen

Wissenschaftliches Personal
Das wissenschaftliche Personal an Hochschulen umfasst alle Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie Assistenzärzte an Universitätskliniken. Grundlage für die Berechnung ist die durchschnittliche Anzahl der Wissenschaftler pro Bundesland in den Jahren 2013 bis 2017 nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis 2013–2018).

Hochschule
Unter den Begriff Hochschule fallen alle staatlichen und privaten Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland mitsamt ihrer An-Institute sowie Universitätskliniken. Unter diesem Begriff nicht eingeschlossen sind außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

Horizon 2020
Bewilligte Fördermittel an Hochschulen pro Wissenschaftler des Programmes Horizon 2020 in den Jahren 2013 bis 2018 des Bereiches "Führende Rolle der Industrie". Darunter fallen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Nanotechnologien, fortgeschrittene Werkstoffe, Biotechnologie, fortgeschrittene Fertigung und Verarbeitung, Raumfahrt, Zugang zur Risikofinanzierung und Innovation in KMU. Die Daten wurden über das Datenportal der Europäischen Kommission bezogen.

Forschung an Fachhochschulen
Höhe der eingeworbenen Fördermittel des Programmes Forschung an Fachhochschulen der Jahre 2013 bis 2018 je Wissenschaftler nach Daten des Förderkataloges der Bundesregierung

ZIM
Bewilligte Fördermittel an Hochschulen des Programmes Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) in den Jahren 2013 bis 2018; Zahlen zur Verfügung gestellt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

IGF
Ausgezahlte Fördermittel der IGF (Industrielle Gemeinschaftsforschung) an Hochschulen in den Jahren 2013 bis 2017; Daten zur Verfügung gestellt von AiF Arbeitsgemeinschaft
industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V.

VIP/VIP+
Bewilligte Fördermittel des Programmes VIP (Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung) und des Nachfolgeprogrammes VIP+ der Jahre 2013 bis 2018. Die Daten stammen aus dem Förderkatalog der Bundesregierung.

EXIST
Bewilligte Fördermittel des Programmes EXIST pro Wissenschaftler der Jahre 2013 bis 2018 in den Projektlinien EXIST-Forschungstransfer, EXIST-Gründerstipendium und EXIST IV (EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule). Die Daten stammen aus dem Förderkatalog der Bundesregierung.

Anteil Forschung und Entwicklung an Hochschulen
Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BIP des Sektors "Hochschulen" 2016 in Prozent nach Daten des Bundesberichts Forschung und Innovation 2018 (BMBF)

Patente
Von Hochschulen angemeldete Patente der Jahre 2013 bis 2017 pro 1.000 Wissenschaftler; Daten zur Verfügung gestellt vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA)

Private Drittmittel
Drittmittel an Hochschulen durch die gewerbliche Wirtschaft und dergleichen 2016; nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis 2018).

Ko-Publikationen
Der Academic-Corporate Collaboration Index von Elsevier misst den Anteil von Publikationen der Hochschulen eines Bundeslandes, der in Kooperation mit Unternehmen entstanden ist. Publikationen, die aus einer Zusammenarbeit von Hochschulen mehrerer Bundesländer resultieren, zählen in allen Bundesländern; Daten zur Verfügung gestellt von Elsevier.

Impact-Faktor
Der Academic-Corporate Collaboration Impact Index von Elsevier vergleicht, wie häufig eine Publikation, die aus einer Kooperation zwischen einer Hochschule und einem Unternehmen entstanden ist, zitiert wurde im Vergleich zu einer Publikation, an der kein Unternehmen beteiligt war. Je höher der Wert, desto größer ist der wissenschaftliche Einfluss von Ko-Publikationen; Daten zur Verfügung gestellt von Elsevier.

 

Quellen

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. AIF (2019), Ausgezahlte IGF-Fördermittel 2013-2017 an Hochschulen, Abfrage für den Stifterverband

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hg.) (2018a), Bundesbericht Forschung und Innovation 2018 – Forschungs- und innovationspolitische Ziele und Maßnahmen.
PDF-Download

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hg.) (2018b), Förderkatalog der Bundesregierung, Leistungsplansystematiken RB9041, RE1010 und RB0570 sowie Förderkennzeichen 03V0% und 03VP%
Online-Abfrage

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hg.) (2018c), Innovative Hochschule, Übersichtskarte der geförderten Vorhaben
Online-Abruf

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), ZIM – Bewilligte Mittel für öffentliche Forschungseinrichtungen, Auswertung für den Stifterverband

Deutsches Patent- und Markenamt DPMA (2018): Nationale Patentanmeldungen der Hochschulen nach Bundesländern.
Online-Abruf

Elsevier (2019), Academic-Corporate Collaboration und Academic-Corporate Collaboration Impact, Auswertung aus Scopus für den Stifterverband

Europäische Kommission (2018), H2020 Participations
Online-Abruf

Statistisches Bundesamt Destatis (2014–2018), Personal an Hochschulen 2013 bis 2018, Fachserie 11 Reihe 4.4
Online-Abruf

Statistisches Bundesamt Destatis (2018), Finanzen der Hochschulen 2016, Fachserie 11, Reihe 4.5
Online-Abruf

Stifterverband (Hg.) (2013), Wirtschaftsfaktor Hochschule – Investitionen, ökonomische Erträge und regionale Effekte
Online-Abruf

Stifterverband (Hg.) (2018), Gründungsradar 2018
Online-Abruf